Professioneller Obstbaumschnitt

Jedes Jahr bieten wir für unsere Mitglieder in unserer Anlage die Praxisschulung zum Thema professioneller Obstbaumschnitt an die von Anwesenden mit hohem Interesse verfolgt wird. Unser Workshopleiter Hr. Ob.Rat Dipl. Ing. Peter Modl ist seit 29 Jahren am Institut für Garten-, Obst- und Weinbau der Universität für Bodenkultur (Boku) in Wien tätig und Hüter des 4,5 Hektar großen Versuchsgartens in Wien Jedlersdorf.

Fruchtqualität und Ertrag

Durch den richtigen Schnitt kann die Fruchtqualität und der Ertrag der Obstbäume wesentlich verbessert werden. Es gilt ein ausgeglichenes Wachstum zwischen Holztrieben und dem Blütenholz herzustellen. Dieses Gleichgewicht kann bei jüngeren Bäumen durch einen Aufbauschnitt hergestellt werden. Wenn Bäume bereits älter sind, sollten man durch Auslichtungsschnitte das Gleichgewicht möglichst lange erhalten. Aber auch alte Bäume können durch einen Verjüngungsschnitt zu vermehrter Holztriebbildung angeregt werden.

Der richtige Zeitpunkt

Im November, spätestens jedoch Ende Jänner schneidet man am besten seine alten Obstbäume, die fast keine neuen Triebe mehr bilden. So verlieren diese kaum Reservestoffe welche der Baum für den Wuchs benötigt. Etwa 2 Monate vor Austriebsbeginn, etwa Anfang März, sollten dann jüngere Obstbäume geschnitten werden damit ihr Wuchs gebremst wird und nicht mehr so viele neue Triebe gebildet werden. Generell sollten Kernobstbäume von Dezember bis Februar und Steinobstbäume am besten noch im belaubten Zustand geschnitten werden. Die Kirsche ist dann im Juli dran, Sauerkirsche und Pfirsiche eher im August.

Schmackhafte Früchte

Durch den Auslichtungsschnitt werden dichtere Astpartien entfernt und damit der Lichteinfall auf die Früchte verbessert. Besonnte Früchte sind immer besonders schmackhaft und süß! Über das gesamte Gartenjahr können wir mit Hilfe von Folientunneln und Gewächshäusern eine Vielzahl an einheimischen und exotischen Früchten in unseren Gärten heranziehen.
 

Das richtige Werkzeug

Für den Schnitt sollte man nur scharfe Gartenscheren und Messer (sog. Baumschulhippen) verwenden damit man glatte Wundränder erhält. So wird auch die Arbeit erleichtert und das Ergebnis verbessert!

Zum weiterschmökern gibt es hier noch weiterführende Literatur.

Vielen Dank nochmals an Hrn. ObRat Dipl. Ing. Peter Modl und unsere Fachgruppe die den Vortrag für Interessierte kostenlos organisiert hat!